Picpoul de Pinet

Frische Weine per DNA

Wer schon mal im Sommer im Languedoc geschwitzt hat und sich ein wenig mit weinbaulichen Grundlagen auskennt, der wird nicht glauben, dass hier derart frische Weine wie Picpoul de Pinet entstehen. Denn mehr Hitze im Weinberg heißt mehr fette Aromen im Wein, mehr Alkohol und weniger Frische. Zumindest in der Theorie. Zum Glück gibt es eine handvoll Rebsorten die dieser simplen Systematik einen Strich durch die Rechnung machen und in heißen Weinbergen dann eben doch frische Weine hervorbringen. Eine davon ist Picpoul. Die biologischen Hintergründe sind zwar kompliziert, drehen sich um pflanzenphysiologische Metabolismen und Säure verstoffwechselnde Kreislaufreaktionen, doch die Botschaft, die man für den Weintrinker daraus ableiten kann, ist denkbar einfach: Picpoul trägt die Frische in der DNA.

Picpoul de Pinet ist niemals ein schwerfälliger, immer ein leichtfüßiger Wein. Und da muss man sich auch nichts vormachen: Er erreicht auch nie die aromatische Tiefe eines Chardonnay von der Côte de Beaune oder eines Viognier von der Rhône. Doch genau das macht den Charme solcher Weine aus: Sie sind kinderleicht zugänglich. Aromatisch erinnert Picpoul an grünen Apfel, Zitronenschale, Orangenblüte und – wenn er gut gemacht ist – an Thymian oder Salbei. Als in den Wilden Zwanzigern, die französische Barkultur boomte und Frankreich zur Wahlheimat amerikanischer Intellektueller wie Ernest Hemingway oder John F. Fitzgerald wurde, war Picpoul dank seiner spritzigen Art der wichtigste Grundstoff für Wermut. Heute ist die Wermutproduktion vornehmlich nach Norditalien abgewandert und Picpoul de Pinet wird wieder ganz pur getrunken. Gegen die Hitze.

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Frische Weine per DNA

Wer schon mal im Sommer im Languedoc geschwitzt hat und sich ein wenig mit weinbaulichen Grundlagen auskennt, der wird nicht glauben, dass hier derart frische Weine wie Picpoul de Pinet entstehen. Denn mehr Hitze im Weinberg heißt mehr fette Aromen im Wein, mehr Alkohol und weniger Frische. Zumindest in der Theorie. Zum Glück gibt es eine handvoll Rebsorten die dieser simplen Systematik einen Strich durch die Rechnung machen und in heißen Weinbergen dann eben doch frische Weine hervorbringen. Eine davon ist Picpoul. Die biologischen Hintergründe sind zwar kompliziert, drehen sich um pflanzenphysiologische Metabolismen und Säure verstoffwechselnde Kreislaufreaktionen, doch die Botschaft, die man für den Weintrinker daraus ableiten kann, ist denkbar einfach: Picpoul trägt die Frische in der DNA.

Picpoul de Pinet ist niemals ein schwerfälliger, immer ein leichtfüßiger Wein. Und da muss man sich auch nichts vormachen: Er erreicht auch nie die aromatische Tiefe eines Chardonnay von der Côte de Beaune oder eines Viognier von der Rhône. Doch genau das macht den Charme solcher Weine aus: Sie sind kinderleicht zugänglich. Aromatisch erinnert Picpoul an grünen Apfel, Zitronenschale, Orangenblüte und – wenn er gut gemacht ist – an Thymian oder Salbei. Als in den Wilden Zwanzigern, die französische Barkultur boomte und Frankreich zur Wahlheimat amerikanischer Intellektueller wie Ernest Hemingway oder John F. Fitzgerald wurde, war Picpoul dank seiner spritzigen Art der wichtigste Grundstoff für Wermut. Heute ist die Wermutproduktion vornehmlich nach Norditalien abgewandert und Picpoul de Pinet wird wieder ganz pur getrunken. Gegen die Hitze.

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