Menetou-Salon

Sancerres kleiner Bruder

Es gibt eigentlich keinen guten Grund dafür, dass Menetou-Salon so viel unbekannter ist als die beiden Vorzeige-Appellationen der Loire Sancerre und Pouilly-Fumé. An den Fertigkeiten der Winzer und Winzerinnen liegt es mit Sicherheit nicht, denn Güte und Charakteristik der Weine sind vergleichbar mit denen aus den beiden Flaggschiff-AOPs. Auch die Rebsorten sind dieselben. Wie überall an der oberen Loire ist in Menetou-Salon Sauvignon Blanc die wichtigste Rebsorte. Fast 70 Prozent der Rebfläche sind mit der edlen weißen Sorte bestockt, die hier frische, grasige und in den besten Ausprägungen komplex-steinige Weine hervorbringt.

Der Rest entfällt auf Pinot Noir, aus dem die Winzer auch im benachbarten Sancerre immer wieder unterschätzte Rotweine keltern. Pinot Noir von der Loire ist immer ein weniger knackiger, frischer und weniger erdig als seine Pendants aus dem Burgund, oft auch weniger vom Eichenholz geprägt. Meist eignet er sich mit seiner kühlen Beeren-Aromatik zum jungen Genuss, kann aber auch einige Jahre im Keller gelagert werden. Dass Menetou-Salon nur wirklichen Enthusiasten ein Begriff ist, liegt vermutlich daran, dass die Region recht klein ist. Gerade mal 580 Hektar sind hier bestockt, in Sancerre sind es 2600. Aber wie so oft geht gerade in den kleinen Appellationen die Post ab!