Crémant de Limoux

Südfrankreichs Schaumwein-Hauptstadt

Um die Erfindung des Schaumweins ranken sich zahlreiche Mythen. Die bekannteste Erzählung ist wohl die Champagner Variante des Mönches Dom Pérignon, der im 17. Jahrhundert versehentlich entdeckt haben soll, dass CO2 entsteht, wenn er seine Weine nachträglich mit Zucker süßt. Weniger bekannt ist die Geschichte aus der südfranzösischen Stadt Limoux im Languedoc. Danach sollen Mönche einer naheliegenden Benediktinerabtei – bereits im 16. Jahrhundert – Wein kurz vor Ende der Gärung in Flaschen gefüllt haben, wo die Gärung weiterging. Mit dem gleichen Effekt: es sprudelte.

Heute kommen aus Limoux gleich drei Schaumweine. Das Aushängeschild der Region ist der Blanquette de Limoux, was im okzitanischen Dialekt schlicht Weißer aus Limoux heißt. Ein Blanquette muss zu mindestens 90 Prozent aus der lokalen Rebsorte Mauzac bestehen und wird, wie in der Champagne, in der Flasche vergoren. Internationaler ausgerichtet ist der Crémant de Limoux, der meist zu 50 bis 70 Prozent aus dem Globetrotter Chardonnay besteht. Ebenfalls zugelassen sind Mauzac, Chenin Blanc und Pinot Noir. Der Herstellungsprozess der dritten Variante, des Blanquette Ancestral, was so viel bedeutet wie Blanquette der Vorfahren, ist der Weinherstellung des 16. Jahrhunderts gar nicht so unähnlich. Blanquette Ancestral wird meist nicht filtriert und ist deswegen leicht trüb: die Blaupause des Pét-Nat. Anders als in der Champagne verbringen die wenigsten Schaumweine in Limoux viel Zeit sur lattes auf der Hefe. Sechs bis zehn Jahre sind in der Champagne keine Seltenheit, die meisten Limoux kommen nach neun bis zwölf Monaten auf den Markt. Deswegen schmeckt Limoux, egal ob Crémant oder Blanquette, frischer und floraler als Champagner und hat weniger hefige oder nussige Aromen. Perfekt zum Aperitif!

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Südfrankreichs Schaumwein-Hauptstadt

Um die Erfindung des Schaumweins ranken sich zahlreiche Mythen. Die bekannteste Erzählung ist wohl die Champagner Variante des Mönches Dom Pérignon, der im 17. Jahrhundert versehentlich entdeckt haben soll, dass CO2 entsteht, wenn er seine Weine nachträglich mit Zucker süßt. Weniger bekannt ist die Geschichte aus der südfranzösischen Stadt Limoux im Languedoc. Danach sollen Mönche einer naheliegenden Benediktinerabtei – bereits im 16. Jahrhundert – Wein kurz vor Ende der Gärung in Flaschen gefüllt haben, wo die Gärung weiterging. Mit dem gleichen Effekt: es sprudelte.

Heute kommen aus Limoux gleich drei Schaumweine. Das Aushängeschild der Region ist der Blanquette de Limoux, was im okzitanischen Dialekt schlicht Weißer aus Limoux heißt. Ein Blanquette muss zu mindestens 90 Prozent aus der lokalen Rebsorte Mauzac bestehen und wird, wie in der Champagne, in der Flasche vergoren. Internationaler ausgerichtet ist der Crémant de Limoux, der meist zu 50 bis 70 Prozent aus dem Globetrotter Chardonnay besteht. Ebenfalls zugelassen sind Mauzac, Chenin Blanc und Pinot Noir. Der Herstellungsprozess der dritten Variante, des Blanquette Ancestral, was so viel bedeutet wie Blanquette der Vorfahren, ist der Weinherstellung des 16. Jahrhunderts gar nicht so unähnlich. Blanquette Ancestral wird meist nicht filtriert und ist deswegen leicht trüb: die Blaupause des Pét-Nat. Anders als in der Champagne verbringen die wenigsten Schaumweine in Limoux viel Zeit sur lattes auf der Hefe. Sechs bis zehn Jahre sind in der Champagne keine Seltenheit, die meisten Limoux kommen nach neun bis zwölf Monaten auf den Markt. Deswegen schmeckt Limoux, egal ob Crémant oder Blanquette, frischer und floraler als Champagner und hat weniger hefige oder nussige Aromen. Perfekt zum Aperitif!

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