Côte-Rôtie

100 Prozent Steigung, 100 Prozent Handarbeit

Côte-Rôtie heißt so viel wie gerösteter Hang. Der Name beschreibt die brennende Sonne, der die Syrah-Rebstöcke hier am Nordzipfel des Weinbaugebietes Rhône ausgesetzt sind. Zum kontinentalen Klima, das für heiße Sommertage sorgt, kommt die extreme Steigung der Rebhänge hinzu, welche die Wucht der Sonne noch verstärkt. Trotzdem keltern die Winzer an der Côte-Rôtie keine fetten oder marmeladigen Weine. Am Abend sinken die Temperaturen rasch, in der Nacht wird es sogar richtig kühl. Önologen nennen das eine hohe Tag-Nacht-Amplitude und sehen darin das ideale Klima für die Rebe, um frische Aromen auszubilden. Deswegen gehören Weine der Côte-Rôtie auch zu den burgundischsten Rotweinen der nördlichen Rhône: zarter als Hermitage oder Cornas und tiefgründiger als Saint-Joseph. Zwar ist ein Côte-Rôtie in der Jugend oft sperrig, nach ein paar Jahren im Keller entpuppen sich aber feine Aromen von Brombeeren, schwarzem Pfeffer, Eukalyptus und Lorbeerblättern.

Obwohl die Côte-Rôtie zu den bekanntesten Appellationen der Rhône gehört, ist die Rebfläche winzig. Da der Weinbau an den kargen Steilhängen kräftezehrend ist, waren bis in die 70er-Jahre gerade mal 70 Hektar bestockt. Zwar wächst die Region seit einiger Zeit stetig, umfasst aber auch heute nur 319 Hektar – etwa die Größe eines mittleren kalifornischen Weingutes. Wer schon mal vor Ort war, wird verstehen weshalb: Wie eine Wand ragt die Côte-Rôtie vom Ufer der Rhône empor, schwarzbraun vom Schiefer und Granit. Einige Weinberge erreichen eine Steigung von gut 100 Prozent. Um unter solchen Bedingungen Reben pflanzen zu können, legten die Rhône-Winzer schon vor Jahrzehnten durch Natursteinmauern getragene Terrassen an, die vor Ort chaillées heißen. Traktoren oder gar Erntemaschinen haben da keine Chance. Côte-Rôtie ist Handarbeit. Und das schmeckt man.

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100 Prozent Steigung, 100 Prozent Handarbeit

Côte-Rôtie heißt so viel wie gerösteter Hang. Der Name beschreibt die brennende Sonne, der die Syrah-Rebstöcke hier am Nordzipfel des Weinbaugebietes Rhône ausgesetzt sind. Zum kontinentalen Klima, das für heiße Sommertage sorgt, kommt die extreme Steigung der Rebhänge hinzu, welche die Wucht der Sonne noch verstärkt. Trotzdem keltern die Winzer an der Côte-Rôtie keine fetten oder marmeladigen Weine. Am Abend sinken die Temperaturen rasch, in der Nacht wird es sogar richtig kühl. Önologen nennen das eine hohe Tag-Nacht-Amplitude und sehen darin das ideale Klima für die Rebe, um frische Aromen auszubilden. Deswegen gehören Weine der Côte-Rôtie auch zu den burgundischsten Rotweinen der nördlichen Rhône: zarter als Hermitage oder Cornas und tiefgründiger als Saint-Joseph. Zwar ist ein Côte-Rôtie in der Jugend oft sperrig, nach ein paar Jahren im Keller entpuppen sich aber feine Aromen von Brombeeren, schwarzem Pfeffer, Eukalyptus und Lorbeerblättern.

Obwohl die Côte-Rôtie zu den bekanntesten Appellationen der Rhône gehört, ist die Rebfläche winzig. Da der Weinbau an den kargen Steilhängen kräftezehrend ist, waren bis in die 70er-Jahre gerade mal 70 Hektar bestockt. Zwar wächst die Region seit einiger Zeit stetig, umfasst aber auch heute nur 319 Hektar – etwa die Größe eines mittleren kalifornischen Weingutes. Wer schon mal vor Ort war, wird verstehen weshalb: Wie eine Wand ragt die Côte-Rôtie vom Ufer der Rhône empor, schwarzbraun vom Schiefer und Granit. Einige Weinberge erreichen eine Steigung von gut 100 Prozent. Um unter solchen Bedingungen Reben pflanzen zu können, legten die Rhône-Winzer schon vor Jahrzehnten durch Natursteinmauern getragene Terrassen an, die vor Ort chaillées heißen. Traktoren oder gar Erntemaschinen haben da keine Chance. Côte-Rôtie ist Handarbeit. Und das schmeckt man.

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