David Moret

Chardonnay vom Self-Made-Weinmacher

David Moret ist kein Winzer, David Moret ist Weinmacher. Denn anders als die meisten seiner Kollegen besitzt er keinen einzigen Rebstock. David Moret entstammt keiner Winzerfamilie mit großen Besitztümern und fand sich nach seinem Önologie-Studium in Beaune erst mal mit recht leeren Händen wieder. Weinberge zu erstehen war keine Option, zu horrend die Bodenpreisentwicklung an Côte de Beaune und Côte de Nuits. Deswegen begann er in den 90ern, Trauben von befreundeten Winzern zu kaufen, vorerst im Nebenerwerb. Heute lebt David Moret vom Weinmachen, auch wenn er nach wie vor nur kleine Mengen verarbeitet, bei den Premier Cru oft nur zwei oder drei 228-Liter-Fässer.

Zwar keltert David Moret ausschließlich Weißwein – Chardonnay und ein wenig Aligoté –, die Vielfalt verschiedener Lagen ist dafür immens. Er ist bestens vernetzt, kennt aus seiner Zeit als Händler für Weinbaubedarf zahlreiche Winzer, denen er nach seinem Hochschulabschluss zum Broterwerb alles von der Rebschere bis zum Laubschneider verkaufte. Seine Kollegen vertrauen ihm, weswegen er selbst an Trauben aus besten Lagen in Meursault und Chassagne-Montrachet kommt. Wir lieben Davids Weine, weil sie so echt sind. Typisch Burgund auf der einen Seite, immer recht deutlich vom Holz geprägt, aber wunderbar fein abgeschmeckt, stets rauchig, cremig und nussig aber niemals überladen. Auf der anderen Seite sind sie auf der Höhe der Zeit, wirken filigran und trauen sich, die Zitrus-Säure der Chardonnay-Traube zu offenbaren. David Moret ist ein großer Weinmacher. Auch wenn er kein Winzer ist.