Margaux

Das Flaggschiff der Left Bank

Margaux liegt westlich der Gironde in jenem Teil von Bordeaux, den Weinkenner gerne Left Bank nennen. Die ruhmreiche Subregion, die nach dem 1.500-Einwohner-Dorf Margaux benannt ist, gehört wie auch Pauillac, Saint-Estèphe, Listrac und Saint-Julien zum Médoc – genau genommen ist Margaux also eher eine Sub-Sub-Region im für Einsteiger mitunter verwirrenden Appellations-Labyrinth von Bordeaux. Doch man kann sich Margaux als Sub-Sub-Region mit einigen simplen Fakten verständlich machen. Margaux ist ausschließlich rot. Weißwein dürfen die Winzer hier zwar anpflanzen aber nur unter der Großappellation AOP Bordeaux vermarkten, nicht unter dem Namen des Dorfes Margaux. Außerdem sind die Weine aus Margaux immer ein wenig weicher und seidiger als die würzigen Brüder aus Pauillac. Damit liegen sie stilistisch zwischen den molligen, Merlot-dominierten Rotweinen aus Pomerol oder Saint-Émilion auf der anderen Seite der Gironde und den nördlicheren Médoc-Appellationen.

Dass die Weine hier etwas zugänglicher sind als im Norden der Subregion Médoc, liegt an der etwas höheren Temperatur. Margaux befindet sich weiter im Landesinneren und ist so weniger kühlen Küstenwinden ausgesetzt. So reifen die Reben ein paar Tage schneller und die Trauben bilden mehr beerige Fruchtaromen. Die klassischen Margaux mit hohem Cabernet Sauvignon-Anteil wie etwa die des Château Bel Air Marquis d‘Aligré profitieren von langer Flaschenreife. Die ersten paar Jahre wirken sie harsch, gerbstoffbetont und bieten kaum Genuss. Nach ein paar Jahren entpuppen sie sich aber als wunderbar tiefgründige Rotweine mit würzigen Zedernholzaromen und einer reifen Aromatik schwarzer Kirschen. Früher zugänglich und schon nach wenigen Jahren ein großer Genuss sind die modernen Merlot-dominierten Rotweine aus Margaux. Der La Closerie der Domaine Gonet-Médeville etwa besitzt bereits jetzt schon eine tolle Harmonie aus klarer Frucht und feiner Würze. Da lohnt sich der Gang durchs Labyrinth.

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Das Flaggschiff der Left Bank

Margaux liegt westlich der Gironde in jenem Teil von Bordeaux, den Weinkenner gerne Left Bank nennen. Die ruhmreiche Subregion, die nach dem 1.500-Einwohner-Dorf Margaux benannt ist, gehört wie auch Pauillac, Saint-Estèphe, Listrac und Saint-Julien zum Médoc – genau genommen ist Margaux also eher eine Sub-Sub-Region im für Einsteiger mitunter verwirrenden Appellations-Labyrinth von Bordeaux. Doch man kann sich Margaux als Sub-Sub-Region mit einigen simplen Fakten verständlich machen. Margaux ist ausschließlich rot. Weißwein dürfen die Winzer hier zwar anpflanzen aber nur unter der Großappellation AOP Bordeaux vermarkten, nicht unter dem Namen des Dorfes Margaux. Außerdem sind die Weine aus Margaux immer ein wenig weicher und seidiger als die würzigen Brüder aus Pauillac. Damit liegen sie stilistisch zwischen den molligen, Merlot-dominierten Rotweinen aus Pomerol oder Saint-Émilion auf der anderen Seite der Gironde und den nördlicheren Médoc-Appellationen.

Dass die Weine hier etwas zugänglicher sind als im Norden der Subregion Médoc, liegt an der etwas höheren Temperatur. Margaux befindet sich weiter im Landesinneren und ist so weniger kühlen Küstenwinden ausgesetzt. So reifen die Reben ein paar Tage schneller und die Trauben bilden mehr beerige Fruchtaromen. Die klassischen Margaux mit hohem Cabernet Sauvignon-Anteil wie etwa die des Château Bel Air Marquis d‘Aligré profitieren von langer Flaschenreife. Die ersten paar Jahre wirken sie harsch, gerbstoffbetont und bieten kaum Genuss. Nach ein paar Jahren entpuppen sie sich aber als wunderbar tiefgründige Rotweine mit würzigen Zedernholzaromen und einer reifen Aromatik schwarzer Kirschen. Früher zugänglich und schon nach wenigen Jahren ein großer Genuss sind die modernen Merlot-dominierten Rotweine aus Margaux. Der La Closerie der Domaine Gonet-Médeville etwa besitzt bereits jetzt schon eine tolle Harmonie aus klarer Frucht und feiner Würze. Da lohnt sich der Gang durchs Labyrinth.

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